Datenkontrolle, digitalisiertes Gesundheitssystem, Aushebelung von Grundrechten, Impfpflicht durch die Hintertür, zahlreiche soziale Verwerfung durch die Corona-Maßnahmen und kaum Proteste von links.
Zudem kommt noch eine Art von Sprachlosigkeit, die es Genossinnen und Genossen in den letzten beiden Jahren manchmal unmöglich machte, einigermaßen vernünftig miteinander zu diskutieren. Was ist los mit der radikalen Linken in Corona-Zeiten? Wie kommen wir das wieder zusammen? Welche Standpunkte gibt es eigentlich und wo gäbe es noch oder wieder Möglichkeiten, sich konstruktiv auszutauschen?
Gerhard Hanloser hat zusammen mit Peter Nowak und Anne Seeck das Buch „Corona und linke Kritik(un)fähigkeit“ herausgegeben und geht genau diesen Fragen nach und noch mehr: Woher kommt die“ übertriebene Affirmation und Staatsgläubigkeit die in den letzten beiden Jahren von Teilen der radikalen Linken zur Schau gestellt wurde? Woher kommt die halb spaßige, halb ernste Drohung einer jüngeren Antifa-Generation, die mit „Wir impfen Euch alle!“ voll auf Regierungskurs zu liegen scheint? Warum überlässt die Linke gerade alles, was auch nur ansatzweise subversiv erscheint, den Agitator:innen von rechts?
Im Buch selbst kommen zahlreiche Aktuer:innen der radikalen Linken mit ihren unterschiedlichen Ansätzen und Antworten zu Wort. Von Zero Covid bis hin zu Aktivist:innen, die den offiziellen Zahlenspielen der Regierung misstrauen, ist alles dabei. Ein längst überfälliges Debattenbuch also über das sich Marcus Staiger mit Gerhard Hanloser unterhalten hat – jenseits von sogenannter Schwurbelei und Verschwörungsideologie. Ein gutes Gespräch aus dem Hause komm:on eben.